Das Zeitalter von Digitalisierung, Internet der Dinge und Industrie 4.0 stellt eine große Herausforderung für Personalchefs dar. Um Digital Talents zu gewinnen und dauerhaft zu binden, benötigen moderne Unternehmen oft Unterstützung durch Headhunter. Voraussetzung, um die Position bestmöglich zu besetzen, ist eine hohe Attraktivität des Arbeitgebers. Ist diese nicht gegeben, benötigt er gezieltes Employer Branding. 

 

Employer Branding im Digital-Bereich

Auch wenn inzwischen immer mehr Unternehmen digital gut aufgestellt sind, locken sie damit nicht automatisch High Potentials an. Denn diese Spitzenkräfte kennen ihren Wert und haben hohe Erwartungen an ihren zukünftigen Arbeitgeber. Sie wissen, dass man sie zur Umsetzung der Digitalisierung dringend benötigt. Sogar ITK-Firmen brauchen mitunter die kompetente Unterstützung eines Executive Search Dienstleisters oder Headhunter. Doch was ist Employer Branding überhaupt? Employer Branding nennt man sämtliche Maßnahmen einer Firma, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und sich mit der eigenen Arbeitgeber-Marke von anderen Arbeitgebern abzuheben. Dabei bringt man die jeweiligen Unternehmenswerte in Übereinstimmung mit den Ansprüchen der gesuchten Talente. Dies geschieht mithilfe bestimmter Marketingstrategien. Die Schwierigkeit, vakante Stellen mit den bestmöglich passenden hochqualifizierten Arbeitskräften zu besetzen, ist Folge des extremen Fachkräftemangels in vielen Wirtschaftsbereichen. 

Die Verbesserung des Arbeitgeber-Images dient dazu, den Recruiting-Prozess zu beschleunigen, effizienter zu machen und die passendsten Arbeitskräfte anzuziehen. Das suchende Unternehmen muss den Erwartungen des High Potentials entsprechen. Positive Nebeneffekte des Employer Brandings sind zudem eine bessere Identifikation der Mitarbeiter mit den Firmenzielen und ein harmonischeres Arbeitsklima. Dadurch bindet es auch die bereits vorhandenen Mitarbeiter an das Unternehmen und steigert deren Leistungsbereitschaft. Firmen, die über eine zu hohe Anzahl nicht gut passender Mitarbeiter klagen, können mit einem klar definierten und deutlich kommunizierten Arbeitgeber-Image die lang ersehnten, optimal geeigneten High Potentials auf sich aufmerksam machen. Und dies wiederum ermöglicht langfristig Einsparungen im HR-Bereich und eine bessere Leistungsfähigkeit der Firmen. 

 

Warum ist Employer Branding für das Recruiting so wichtig?

Die Umsetzung des Konzepts Industrie 4.0 und die Firmen-Digitalisierung erfordern nicht nur die Umstellung bisheriger Prozesse. Auch der Umgang der Führungskräfte mit der «Ressource Mensch» muss verbessert werden. Denn die Vereinfachung vieler Arbeitsvorgänge durch digitale Technologien ersetzt nicht den Mitarbeiter, der mit diesen arbeitet. Und dieses hochqualifizierte Personal brauchen Unternehmen, um sich gegenüber der Konkurrenz behaupten und ihren wirtschaftlichen Erfolg dauerhaft sichern zu können. Problematisch wird die Situation, wenn sie vakant gewordene Stellen neu besetzen müssen und für die gewünschten Spitzenkräfte nicht interessant genug sind. Kandidaten informieren sich natürlich auch Online über die Unternehmen und Plattformen wie Kununu, Glassdoor und co. schaffen zusätzliche Transparenz. Daher ist es auch umso wichtiger, dass gutes Employer Branding existiert und vor allem auch gelebt wird.

Viele Entscheider übersehen, dass die digitale Transformation und der damit einhergehende erhöhte Bedarf an IT und Digial-Talenten inzwischen den einstigen Arbeitgeber-Markt zu einem Arbeitnehmer-Markt gemacht hat: Derzeit sind es diese High Potentials, die sich den für sie optimal geeigneten Arbeitgeber aussuchen können und nicht der Arbeitgeber die beste IT und Digital-Fachkraft. Wer kein attraktives Unternehmen an einem gefragten Standort hat, wird ohne gutes und authentisch gelebtes Employer Branding recht lange suchen müssen. Dies spiegelt sich in der von vielen Firmen beklagten steigenden Anzahl längere Zeit unbesetzter Stellen wider. Manche Unternehmen sind inzwischen sogar gezwungen, lukrative Aufträge abzulehnen, weil sie diese mit den vorhandenen Fachkräften nicht in der vorgegebenen Zeit umsetzen nicht können. Was das langfristig für die betroffenen Betriebe bedeutet, muss wohl nicht näher ausgeführt werden.

 

Was macht gutes Employer Branding im IT und Digital-Bereich aus?

Drei Viertel der für eine 2017 veröffentlichte Bitkom-Studie befragten ITK-Firmen gaben an, dass die Wirtschaft an einem eklatanten Mangel an Graduates und Professionals im IT-Bereich leide. Die Hälfte der Interviewten prognostizierten sogar eine Verschärfung dieser Extremsituation. Schon seit Jahren gehören Fach- und Führungskräfte im Bereich IT- und Digital zu den am häufigsten von Wirtschaftsbetrieben nachgefragten Top-Arbeitskräften. Egal auf welchen Bereich sie sich spezialisiert haben, eines haben sie alle gemeinsam: ihr spezielles Mindset. Für die begehrten IT-Talente sind nicht nur ein attraktives Gehalt, betriebliche Altersvorsorge, eine gute Work-Life-Balance und die Option auf einen Homeoffice-Arbeitsplatz wichtig. Ihr idealer Arbeitgeber muss ihnen noch eine kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung und die Möglichkeit bieten, sich mit anspruchsvollen Projekten und Innovationen beschäftigen zu können. Viele IT-Fachkräfte möchten außerdem mit der eigenen Arbeitsleistung etwas bewirken.

Eine erfolgversprechende Lösung beim Employer Branding und Recruiting neuer IT und Digital-Mitarbeiter ist die Zusammenarbeit des HR-Verantwortlichen mit den firmeneigenen CIO, CTO und CDO. Diese verfügen über das spezielle Fachwissen, das der Personaler in diesem Bereich meist nicht hat und kann ihn daher optimal unterstützen.

 

Fazit

Unternehmen, die noch Digitalisierungsbedarf haben oder generell IT und Digital-Talente einstellen möchten, tun gut daran, authentisches Employer Branding zu betreiben und zu leben. Auf lange Sicht erhöhen sie mit einer Verbesserung ihres Arbeitgeber-Images ihre Chance, auch in anderen Bereichen die geeignetsten Fach- und Führungskräfte zu finden. Von den internen positiven Auswirkungen der Image-Optimierung einmal ganz abgesehen.